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Maria und Sara unterwegs – Frankreich Tag 4 – 3. November 2023


Das Herz der vollkommenen Hingabe erinnern


Die Reise ist nur scheinbar eine Reise durch die Lande. In Wahrheit spiegeln die Landschaften bloß innere Prozesse. Dunkle Wolken erinnern daran, wie oft ich meinen Schatten noch Raum gebe und die durchbrechende Sonne erinnert mich an die Wahrheit. Wir sind heiliges Licht, das nur Frieden kennt. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wieso ich es ständig vergesse. Wie oft ich mir heute vergeben musste, weil wieder ein Urteil über meine Sonne zog… Aber ich gebe nicht auf.


Als wir auf dem Weg nach „Saint Maximin La Sainte Baume“ fuhren, unterhielten wir uns die ersten Kilometer darüber, dass wir im Grunde nicht beweisen können, dass wir diese Vorleben erinnern, da es eher ein Wissen denn ein konkretes Erinnern ist. Wir schwiegen und fuhren die Küste entlang. Plötzlich rief Sara aufgeregt: „Schau mal!“ Ich blickte vom Handy hoch und schrie los. Direkt vor uns erhob sich ein Felsen, den ich zwei Tage zuvor in einer Meditation gesehen hatte. Das war gleich bei unserer Ankunft in Saintes Maries de la Mer gewesen. Ich erzählte Sara davon, wie ich einen spitzen und hohen Felsen gesehen habe, auf dem wir saßen und vertraute Gespräche führten. Wir blickten dabei aufs Wasser. Leider sah ich diesen Felsen nirgends und dachte, mich vertan zu haben. Doch jetzt, wo er vor mir erschien und Sara ihn sofort als DEN Felsen erkannte, war uns mal wieder die Antwort gegeben, die wir angefragt hatten. Wir brauchen keine Beweise für dich, sondern für uns selbst. Denn auch wir überprüfen immer wieder, ob wir reinen Herzens sind oder einfach nur spinnen. Es ist für unseren Verstand in manchen Minuten leichter und in anderen schwerer unsere Erlebnisse hier zu verarbeiten.


Auf den nächsten 20 Kilometern durch das Bergmassiv wurde es ruhig im Camper und in mir begann etwas zu wirken. Die Energie des Gebirgszuges war schon stark, aber zugleich hatte ich eine Wahrnehmung der Gleichzeitigkeit, wie ich sie selten zuvor hatte. Ich befand mich zeitgleich im Camper und in der Höhle, in der Maria Magdalena für 30 Jahre lang immer mal wieder gelebt hat, um mit Jesus zu sein. Das war nach seiner Kreuzigung. Also materialisierte er sich für sie und wollte den Schutz der Höhle für ihr gemeinsame Zeit. Ich fahre mich quasi selbst besuchen. Alle Realitäten liegen übereinander geschichtet, so wie es in dem Film „Avalon“ angedeutet wird. Wie erklärt man das allumfassende Jetzt für jemanden, der an die Linearität von Zeit glaubt? Alles ist geschichtet und wir können auf die verschiedenen Räume zugreifen. Heute Morgen noch zog ich eine Karte aus einem Set, das sich mit Energieportalen befasst und in dieser Karte ging es um das Wurmloch, das Einstein bereits angesprochen hat. Durch unser Herz können wir in alle möglichen Universen und Schöpfungsräume reisen. Das ist ein primär geistiger Prozess und der hat mich heute ganz gut aufgemischt. Zu wissen, dass ein vergangenes Leben gar nicht vergangen ist, sondern bloß hinter einer Zeitfalte liegt, ist schon etwas verwirrend. Selbst für jemanden, der sich schon länger für Verrücktes interessiert. Das erklärt aber auch, wieso Jesus sagt, wir können mit der Vergebung vergangene Leben verändern. Das macht nur Sinn, wenn alles geschichtet und miteinander verwoben ist. Der Kurs in Wundern spielt immer wieder darauf an, dass wir keine Vergangenheit und Zukunft haben, wir nur an sie glauben. Ebenfalls sagt er, dass die Zeit eine Illusion ist und Jesus die Macht hat, die Zeit für unsere Rückkehr zu verkürzen.


Der Besuch im Örtchen von Saint Maximin war sehr schön, wenngleich die Kirche mit den angeblichen Überresten von Maria Magdalena absolut keine angenehme Energie hat. Dort war viel Segen nötig. Es fühlte sich so an, als würde in dieser Kirche der Tod und nicht das Leben angebetet werden. Deshalb blieben wir nur kurz und bevorzugten eine Tour durch den Ort.


Anschließend machten wir uns am Nachmittag mit dem Camper auf den Weg Richtung Grotte. Sara musste durch die eine oder andere Schwitzstelle, als uns Gegenverkehr auf den sehr schmalen Straßen ohne Leitplanke begegnete. Sie meisterte ihre Angst und war heilfroh, als wir oben am Parkplatz ankamen. Wir fanden ein ehemaliges Dominikanerkloster vor, das inzwischen eine Art Jugendherberge/Hotel ist, und besuchten die Kapelle der Unterkunft. Hier war eine zauberhafte Stimmung und ich fühlte mich dem Himmel näher. Die Stillezeit auf der Bank in dem sehr dunklen Raum der Kapelle verbrachte ich mit der Reinigung meines Herzens. Mir wurde bewusst, dass der einzige Unterschied zwischen einem offiziell heiligen Menschen und den anderen Menschen die Reinheit des Herzens ist, das vollkommene Hingabe ermöglicht. Je reiner das Herz, desto heiliger erscheint ein Mensch. Je blockierter der Herzfluss, desto öfter stört sich der Mensch an anderen und wirkt somit weniger heilig. Allerdings kann man sich an Heiligen ebenfalls enorm stören, da sie ihre Unschuld glauben. Wenn wir in unserem Innersten glauben schuldig zu sein, wirkt die Begegnung mit einem Menschen, der an seine eigene Unschuld glaubt, wie eine Provokation. Deshalb begegnet uns oft weniger Widerstand, wenn wir uns selbst geißeln. Das ist wie ein Solidarisierungsakt mit allen anderen, die glauben, Strafe und Leiden zu verdienen. Je befreiter und glücklicher ich durchs Leben gehe, desto provokanter wirkt das. Jesus hatte, wie wir alle wissen, ausreichend Feinde. Nicht, weil er sich an den Menschen störte, sondern weil er als Lamm die perfekte Projektionsfläche für all den Selbsthass diente, den die Menschen mit sich herum tragen. Es braucht Stärke sich als Kind Gottes zu erkennen zu geben, indem wir die Vollkommenheit annehmen, die uns geschenkt wurde. Die Sühne anzunehmen erfordert, dass wir auch dem letzten Schatten in uns tapfer ins Gesicht geschaut haben und erkannt haben, dass wir wirklich nur Licht sind.


Mir wurde heute gespiegelt, dass ich mich noch mehr erinnern darf. Da sind noch ein paar Schatten und ich möchte sie so gern durchleuchten. Deshalb habe ich Gott offenbart, dass ich unsagbare Angst habe vor der Liebe zu einem Mann und ich deshalb die göttliche Liebe brauche. Ich spürte, wie meine Quelle mich sofort mit ihrer Liebe anreicherte, nachdem ich meine Angst hingegeben hatte. Jede Angst, die ich mir bewusst anschaue und hingebe, wird mir genommen. Jede Angst, die ich vor mir selbst leugne, kann ich nur behalten, bis ich bereit bin, sie anzuschauen. Welche Angst wohnt noch in meinem Geist und führt immer wieder zu Spaltungen? Die Reise wird mir sich noch hier und da die Augen öffnen. Wir befinden uns jetzt nur ein paar Hundert Meter von der Höhle entfernt und verbringen die Nacht zwischen ein paar Bäumen, abseits der Straße. Morgen früh wollen wir bei 1 Grad Außentemperatur die 45 Minuten zur Grotte hochlaufen, da es schon ab dem Vormittag regnen soll.


Wir haben keine weiteren Pläne und schauen von Tag zu Tag, was sich stimmig anfühlt.

Wir senden euch gemütliche Grüße aus dem Camper und freuen uns auf das Zoom gleich.

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